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The Traceelords - Sex, Money, Rock'n'Roll (2001)
Cover Front Album
Artist/Composer The Traceelords
Length 40:32
Format CD
Genre Hard Rock
Label Massacre Records
Index 610
Collection Status In Collection
Packaging Promo
Track List
01 Sex, Money, Rock'n'Roll 03:04
02 F**kin' Grow Up 02:22
03 Feel Like Charlie Brown 03:46
04 See You When I See You 03:32
05 Daddy Cool 03:20
06 Start It With A Kiss Stop It With A Gun 02:52
07 You're My Baby 02:43
08 Bad News Mum 03:33
09 My Kinda Girl 03:44
10 She's 24 02:01
11 All I Really Need 02:38
12 Lucky Bastard Land 03:50
13 Born To Be Alive 03:07
Personal Details
Price 0,00 €
Rating 70%
Location Promo-Schachtel
Details
Rare No
Sound Stereo
Extras Promo
Notes
http://www.wallsoffire.de/Reviews/show_review.php3?kritik_id=655

Auch wenn Sänger und Gitarrist der Traceelords, Andy Brings, dereinst bei Sodom klampfte, hat die Musik, die er zusammen mit Haan Hartmann (Schlagzeug), Mirko Salispahic (Gitarre) und Guide Scholten (Bass) macht, so viel mit deren Musik wenig gemein. Rock and Roll heißt die Maxime, und die wird mal derb, meist aber melodisch durchgesetzt. Die Plattenfirma schreibt, ich zitiere wörtlich: „Sie kombinieren den Glam aus den Siebzigern mit der Urkraft des Heavy Metal aus den Achtzigern und dem Charme aktueller Rotzrock-Combos.“ Danach werden seltsame Vergleiche mit nicht ganz durch gegrillten Burgern und Jalapenos angestellt, denen ich nicht mehr ganz folgen kann. Daher würde ich selbst die Traceelords als eine Mischung aus einer (viel) melodischeren Version von Motörhead, den aktuelleren Outputs der Hellacopters sowie gar einem gar nicht mal geringen Anteil College-Rock Marke Hootie & the Blowfish und einer ebenso großen Prise High-Energy-Punk a la Blink 182 bezeichnen. Die ersten paar Songs tönen allerdings so gar nicht nach meiner schönen Definition. Titel 1 und 2 holzen sich mit Double-Bass und sehr tiefem Gesang in fast so etwas wie eine entfernte Death-Metal-Verwandschaft. Titel 2 und 3 machen deutlich, dass die Traceelords auch Humor verstehen bzw. produzieren: „F**kin’ Grow Up“ schließt mit einem gepfiffenen Refrain, und „Feel Like Charlie Brown“ wird keck mit „Uno Due Susi Quattro“ eingezählt. Außerdem taucht hier auch die berühmte, quäkende, nicht zu verstehende Stimme von Charlie Browns Lehrerin auf. Das Blatt wendet der dritte Song auch noch, denn ab hier werden die Songs eingängiger, melodischer und weniger hart. Rock and Roll, zwar ohne Rotz, aber mit schönen Hooks, tollen Gitarren und Ohrwurmpotential – und noch dazu klingt hier nichts kommerziell oder weichgespült, was bei so melodischer Musik fast schon ein Kunstwerk bzw. leider Gottes viel zu selten ist. „See You When I See You“ hat zwar einen bescheuerten Titel und ist eher balladenartig geraten, glänzt aber mit fast innovativem Einsatz von Streichern und Saxophon. Bei „Daddy Cool“ handelt es sich allen Ernstes um eine Coverversion von Boney M. – mit den fetten Bratgitarren unter Boneys Discomelodien, die in Richtung Sisters of Mercy - Theatralik verschoben werden, wahrscheinlich ein ziemlicher Party-Kracher. Ein Faible für Discomusik kann man der Band auf jeden Fall unterstellen, da mit „Born To Be Alive“ von Patrick Hernandez noch ein zweiter Song dieser Ära auf amüsante Weise verwurschtet wird. Nach „Daddy Cool“ finden sogar akustische Rhythmusgitarren ihren Platz, und die Traceelords verlegen sich auf einprägsame Hooklines, ohne aber das Rocken zu vergessen. Und so ist diese Scheibe eine gelungene Sommer-Rock-Platte, die sich nicht nur zum Autofahren hervorragend eignet. Die Songs gehen mal mehr in Richtung Hardrock, mal mehr in Richtung Good-Feel-Punk, wissen aber eigentlich immer zu gefallen. Einen echten Ausfall konnte ich jedenfalls nicht ausmachen. Für den Hartwurscht-Fanatiker sind die Traceelords allerdings sicher nichts, dafür versprühen die Melodien, allen voran „All I Really Need“, auf jeden Fall zu viel gute Laune. Dafür können aber alle, die noch einen Soundtrack für den Sommer suchen, ruhig mal reinhören, denn die hauptsächlich locker-flockig rockende Musik der Traceelords wird sicher nicht nur bei mir Gefallen finden. „Sex, Money, Rock’n’Roll“ ist ein Album, das wahrscheinlich nur bei wärmeren Außentemperaturen funktioniert – aber dann macht es recht großen Spaß.

Autor: [Autistic Cucoo]